Orte in Krampnitz.
Bergviertel
Geschichte
Das Bergviertel wurde in den 1930er Jahren am Hang des Aasberges errichtet, wobei nur der erste von zwei geplanten Bauabschnitten realisiert wurde. Die nach den Plänen von Dipl.-Ing. Architekt Robert Kisch entworfene Siedlung beherbergte zivile Angestellte der benachbarten Kaserne sowie dort stationierte Unteroffiziere und ihre Familien in Doppel- und Mehrfamilienhäusern. Der Lageplan des Bergviertels stellt die beiden ursprünglich geplanten Bauabschnitte aus den Monaten März/August des Jahres 1939 dar.
Im April 1945 bezogen sowjetische Truppen die Kaserne in Krampnitz und gliederten das Bergviertel ein. Im Laufe der Jahre wurde die ursprüngliche Siedlung um diverse Gebäude ergänzt und die Siedlungsstruktur damit überformt – beispielsweise durch ein Nahversorgungszentrum sowie Wohnhäuser in Plattenbauweise. Im Rahmen von Abbrucharbeiten wurden diese Gebäude in den Jahren 2018 und 2019 fast vollständig zurückgebaut.
Das Bergviertel, ursprünglich nach dem Vorbild einer Gartenstadt geplant, ist in seiner bauzeitlichen Gestalt weitgehend erhalten. In der fein differenzierten Siedlungsstruktur spiegeln sich auch die feinen Unterschiede der damaligen Zeit. So waren die Wohnungen an der Fahrländer Straße für einfache Angestellte und Handwerker gedacht, die besser ausgestatteten Häuser mit Blick auf den Krampnitzsee blieben Beamten vorbehalten. Die Revitalisierung dieser Gebäude ist zugleich eine Chance für die behutsame Nachverdichtung des Viertels. Die kleinteilig strukturierte Mischung aus Alt und Neu mit ganz unterschiedlichen Wohnungsangeboten sorgt für soziale Vielfalt. Die Verbindung von Wohnen und Arbeiten, Mehrgenerationenkonzepte und gemeinschaftliche Wohnformen werden bei der Planung ebenso berücksichtigt wie die Bedürfnisse von Familien- und Single-Haushalten.
Städtebaulicher Wettbewerb
Im Mai 2019 wurde ein kooperativer städtebaulicher Wettbewerb ausgelobt, um die städtebauliche Idee der Gartenstadt, nach der das Bergviertel ursprünglich errichtet wurde, weiterzuentwickeln. Zentraler Bestandteil der Wettbewerbsaufgabe war es, Ideen für die Ergänzung der bestehenden und denkmalgeschützten Bebauung durch neue Doppel- und Mehrfamilienhäuser zu entwickeln – stets mit Blick auf die gesamte Entwicklung des ehemaligen Kasernenareals. Die Entwürfe der vier eingeladenen Büros wurden nach der Qualität der städtebaulichen Idee, der Qualität des Erschließungskonzepts und dem Beitrag zur umweltverträglichen Siedlungsstruktur bewertet.
Mit dem ersten Preis wurde der Entwurf „Bergviertel | durchgrünt | belebt | bewegt“ vom Büro CITYFÖRSTER architecture + urbanism aus Hannover ausgezeichnet (siehe Fotogalerie unten). Der Wettbewerbsentwurf wurde im Masterplanverfahren durch das Büro Cityförster überarbeitet sowie konkretisiert und dient der Aufstellung der Bebauungspläne. Die Wettbewerbsdokumentation können Sie hier herunterladen.