Historisches Erbe.
Geschichte
Die ehemalige Kasernenanlage Krampnitz erfindet sich neu. Der denkmalgeschützte Gebäudebestand wird in die Stadtentwicklung einbezogen und in eine zivile Nutzung überführt.
Von der Kaserne zum Kiez.
Geschichte
Die Geschichte des Ortes Krampnitz ist wechselvoll: Ab 1935 wurde die Kaserne als „Heeres-Reit- und Fahrschule und Kavallerieschule“ nach Plänen des Dipl.-Ing. Architekten Robert Kisch errichtet und 1939 eröffnet. Bis 1945 wurde die Kaserne von einer ehemals in Hannover stationierten Kavallerieschule als Kaderschmiede für Wehrmachtsoffiziere genutzt. In der Tradition des Pferdesports haben diese in Krampnitz ihre Reitausbildung erhalten. Kurz vor Ende des zweiten Weltkrieges wurde die Kaserne durch die Rote Armee kampflos eingenommen und bis 1991 weiter genutzt. Von 1945 bis 1991 wuchs Krampnitz zur Größe einer mittleren Kleinstadt mit eigener Infrastruktur heran. Seit dem Abzug der sowjetischen Armee 1991 liegt das Gelände brach. Aufgrund seiner kulturhistorischen Bedeutung wurden 1994 und 2008 wesentliche Teile der Kaserne unter Denkmalschutz gestellt. Im Juni 2013 beschloss die Landeshauptstadt Potsdam, die verlassene Kasernenanlage zu einem modernen Stadtquartier zu entwickeln.
Historischer Kern der Anlage.
Denkmalgeschützte Gebäude
Die 82 denkmalgeschützten Gebäude bilden das Grundgerüst für die Entwicklung des neuen Stadtquartiers. Sie werden als Zeitzeugen erhalten und zeigen auch für zukünftige Generationen die bewegte Vergangenheit des Ortes. Zu den denkmalgeschützten Gebäuden gehören die Klinkerhöfe mit den ehemaligen Mannschaftsunterkünften sowie architektonisch prägnante Objekte wie das Stabsgebäude, das Offizierskasino, das Torgebäude, sowie die Doppel- und Mehrfamilienhäuser im Bergviertel. Während sich die früheren Mannschaftsunterkünfte in Wohnhäuser umwandeln lassen, eignen sich die repräsentativen Verwaltungsbauten für künftige Nutzungen aus den Bereichen Kultur, Dienstleistungen, Gesundheitsvorsorge und Gewerbe.
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Archäologie
Schon vor der Kasernennutzung war Krampnitz ein attraktiver Siedlungsort. Erste Überbleibsel der frühzeitlichen Besiedlung des Areals zwischen Krampnitzsee und Fahrlander See wurden 1913 entdeckt, als Krampnitzer Bauern am Kellerberg Scherben, Knochen und altes Werkzeug fanden. Im frühen 20. Jahrhundert wurden im Rahmen archäologischer Grabungen in Krampnitz germanische, keltische und slawische Siedlungsspuren entdeckt. 1927 fanden Archäologen einen Friedhof mit insgesamt 114 slawischen Gräbern aus dem frühen Mittelalter. Größere Ausgrabungen folgten ab 1937 im Zuge des Kasernenbaus. Bekannt sind Siedlungen der Jungsteinzeit, der Bronzezeit, der römischen Kaiserzeit und des slawischen Mittelalters. Da weite Teile des neuen Stadtquartiers auf bekannten Bodendenkmälern liegen, kommen vor den eigentlichen Bauarbeiten Bodenarchäologen zum Zug und untersuchen das Areal auf Überbleibsel früherer Siedlungen.